DJI startet mit Spritzdrohne Agras MG-1

 

Das Warten hat ein Ende. Mit der DJI Agras MG-1 bringt der Marktführer für Kamera-Drohnen im Prosumer-Bereich aus China nun seine Spritzdrohne auf den Deutschen Markt. Der Oktakopter weist dabei für die Feldarbeit wichtige Eigenschaften auf: Seine Konstruktion ist staub- und wasserdicht und korrosionsbeständig. Das System verfügt über eine eigene Luftfilterroutine, um Verunreinigung und Verschleiß zu verhindern. Der Tank ist für eine Befüllung mit 10 Kilogramm flüssigem Pestiziden, Dünger oder Herbiziden ausgelegt und schafft damit pro Flug die Ausbringung auf drei bis vier Hektar Nutzfläche. Damit dürfte die Agras nicht nur für schwer zugängliche Hanglagen im Weinbau von Interesse sein, sondern mit einer Geschwindigkeit von bis zu acht Metern pro Sekunde herkömmlichen Ausbringungsverfahren auf dem Feld Konkurrenz machen, laut Hersteller sind sieben bis zehn Hektar pro Stunde möglich.

 

 

Wie im Video zu sehen wird die Drohne seit etwa 18 Monaten in China und Südkorea vertrieben, wo sie sich besonders im Reisbau als praktische Alternative anbietet.

 

Automatische Flughöhenanpassung dank Mirkowellenradar

Technisch ist die Agras mit dem Kontrollsystem von DJI und einem zusätzlichen Mikrowellenradar ausgestattet. Sie erlaubt damit ein punktgenaues Verteilen des Pflanzenschutzmittels. Die Drohne scannt ihren Untergrund in Echtzeit und passt ihren Flug automatisch an Unebenheiten an um eine gleichmäßige Ausbringung zu ermöglichen. Je nach Gelände können Benutzer zwischen drei Betriebsarten – von automatisch bis manuell – wählen. Die mitgelieferten Keramikdüsen sind für den dauerhaften Einsatz entwickelt und mit einem eigenen Motor ausgestattet, der einen Abwärtsluftstrom erzeugt, um selbst hoch stehende Pflanzungen bis an Blattunterseite und Stiel zu erreichen.

 

 

Für den Piloten stehen eine Reihe hilfreicher Softwarelösungen zur Verfügung, um den Einsatz so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Durch Memory-Funktion setzt die Agras nach dem Auftanken automatisch an dem Punkt an, wo sie vorher aufgehört hat. Nach dem Einsatz kann sie dank der hermetischen Bauweise mit Wasser abgespült und zusammengefaltet werden.

Einschränkung bei der Flugplanung

Ein kleiner Wehmutstropfen ist das mit 22,5 Kilogramm vergleichsweise hohe Abfluggewicht der Spritzdrohne. Mindestens bis zu einer Neuordnung der rechtlichen Rahmenbedingungen muss jeder Start der Drohne einzeln angemeldet werden. Und auch nach der angekündigten Neuordnung dürfte sich daran vorerst nichts ändern. Das schränkt die zeitliche Flexibilität leider stark ein und macht ein vorrausschauendes Planen der Einsatzzeiten wichtig.

Bis die Agras auf deutschem Boden im Einsatz zu finden sein wird, dürften noch ein bis zwei Jahre vergehen. Für den Weinbau wird das System bereits als Alternative zur aufwendigen Ausbringung mit einem Helikopter getestet. Für die konventionelle Landwirtschaft muss die Drohne erst als Pflanzenschutzgerät zugelassen werden, bevor ein Einsatz möglich ist.